Berichte

Prezelle – Stuttgart 2:6
Die Geschichte über einen cleveren Rollenwechsler und ein gefrustetes Weichei 23.07.2006


Wer hierbei an ein Fußballergebnis denkt, irrt gewaltig.
Nicht dass Prezelle, das 300-Seelendorf im wendländischen Niedersachsen nahe der Elbe, keine Kicker hätte. Im Gegenteil, der Sportplatz wird jedes Jahr ein Mal zum Nabel der Langdistanzskater. So auch am 23. Juli, als gleichzeitig im fernen Stuttgart der Halbmarathon mit sechs TFF-Speedies stattfand.
Jiri Machacek und Jürgen Schnepf entschieden sich gegen Gnesener Straße und Keefertal und für die Deutschen Meisterschaften über 84 Kilometer durch Felder, Wälder und klitzekleine menschliche Ansiedlungen.
Rechtzeitig beim Einrollen wässerte Petrus den Asphalt. Jiri wechselte in weiser Voraussicht nochmals die Rollen, Jürgen blieb bei nur einem mitgebrachten Rollensatz die Wahl erspart. Sein Ziel: Verhaltener anrollen, nicht bereits wie in den Vorjahren bei Kilometer 60 einbrechen und dennoch 2:50 Stunden anpeilen.
Gelungener Start für beide Bergtrikotträger bei inzwischen abgetrockneten Straßen - Jiri sofort in der führenden Schlange seiner Altersklasse, Jürgen eine Gruppe hintendran. Als Petrus sein „zweites Wässerchen“ schickte, war es aus mit Jürgens Rollenherrlichkeit. Ohne Grip und fehlender Regentechnik stieg er gefrustet nach 40 Kilometer aus.
Dafür konnte er Jiri, der sich durchbiss, „von außen“ anfeuern. Spätestens als bei Kilometer 60 wieder skaterfreundliche Bedingungen herrschten, fuhr er sein Rennen souverän zu Ende. Ohne am Limit fahren zu müssen, hatte sich Mitte des Rennens eine harmonische Gruppe gebildet. Mittendrin unser Prager Kraftpaket, das regenbedingt langsamer als im Vorjahr finishte, aber mit 2:49 Stunden, Gesamtplatz 101 und 7. in der AK 50 nicht zu den Weicheiern zählte.

Anreize für 2007 gibt es viele. Vielleicht heißt es dann Prezelle – Stuttgart 6:2!

 

 

(sf)

 

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